Matthias Kiess blickt ins 2023: «Mit dem Spirit der Piraterie, der uns als Agentur prägt, sind wir uns eine unruhige See gewohnt.»
TBWA ist vom US-Fachmagazin «Adweek» zur Global Agency of the Year 2022 gewählt worden.
Der Klein Report sprach mit Matthias Kiess, CEO von TBWAZürich, über die «Grossen» und die «Kleinen» und die Arbeitsteilung zwischen ihnen im Agentur-Netzwerk, das sich neuerdings Collective nennt. Und über die Position der Zürcher Unit.
Welchen Stellenwert nimmt TBWAZürich innerhalb des Netzwerks ein – in Bezug auf Grösse, wirtschaftlich, kreativ?
Matthias Kiess: «De facto sind wir immer noch eine kleine Nummer. Doch innerhalb der ‚Kleinen‘ gehören wir zu den ‚Grossen‘ mit der entsprechenden Anerkennung. Solides Wachstum, starke Kreation und vernünftige Marge. Was will man mehr?»
Wie kann Zürich konkret vom globalen Netzwerk profitieren?
Kiess: «Mit unseren gut 80 Personen sind wir zum Beispiel in den Bereichen technologischer Innovation oder Trendforschung limitiert und können in unserem Collective (wir sprechen nicht mehr von einem Netzwerk) auf Kapazitäten und Kompetenzen zurückgreifen, die uns substanziell weiterhelfen. Ganz nach dem Ansatz: ‚The Power of many‘ schlägt ‚The power of one‘.»
Können Sie ein Beispiel nennen?
Matthias Kiess: «Nebst sogenannten Excellence Hubs haben wir zum Beispiel in Singapur einen Data Excellence Hub, welcher sogar Datenstrategen aus der Schweiz beschäftigt und uns hochstehende Antworten auf komplexe Datenfragen gibt.»
Wie funktioniert «Vernetzung»: Gibt es grenzübergreifende Workshops?
Kiess: «Wir haben zahlreiche, parallel verlaufende Kanäle. Das geht von Trainings und Weiterbildungen bis hin zu regelmässigen Strategie- und Kreationsmeetings. Letzten Oktober sind alle Führungskräfte während vier Tagen in Rom zusammengekommen, um sich über die Herausforderungen der Zukunft und unsere Antworten darauf auszutauschen. Mit Workplace haben wir zudem eine interne Plattform, welche schnellen und unkomplizierten Dialog zulässt.»